Freitag, 4. Mai 2012

Besuch des Nippon Heimkinos 2012


So meine lieben Leserinnen und Leser,
heute gibt’s neues Futter für den zerebralen Cortex. 
Nachdem letztes Jahr aufgrund der Katastrophe in Japan das Nippon Heimkino 
verständlicherweise ausfallen musste, gab es dieses Jahr ein Revival des moderierten und kommentierten kollektiv Filmschauens.

Durch den Abend führten, wie auch 2010, Jörg Buttgereit und Thilo Gosejohann. 

So nun mal eine kleine Ablaufbeschreibung, des sehr erheiternden Film-Abends.
Nach meiner Ankunft in der Universitätsstadt Frankfurt am Main und deren Unigelände, musste ich erst mal den korrekten Eingang finden. Diese Hürde nahm ich allerdings mit Bravour, als ich das Schild mit der Aufschrift: „Nippon Heimkino mit Jörg Buttgereit und Thilo Gosejohann“ las.
Allerdings wurde mir der Eintritt in die heiligen Hallen aus zeitlichen Gründen noch verweigert, denn der Saal musste erst noch, zwecks Kontrasts, abgedunkelt werden.
Nach einem kurzen Gespräch mit ein paar weiteren Filmbegeisterten und Filmstudenten, wurde mir auch schon vor der Vorstellung der Name der heute laufenden japanischen Trashperle genannt:


Nein nicht der, zugegebenermaßen auch trashige, House von 1986 (USA), sondern der schon 1977 unter der Schirmherrschaft von Toho (bekannt für die Godzilla Filme) entstandene House (orig. Hausu).
Nun war es Zeit der mittlerweile rasch angewachsenen Traube vor dem Heimkino, 
den Einlass zu gewähren. So suchte ich mir, nachdem ich mich mit Trash-Bier ausgestattet hatte (Flips gab‘s vom Sitznachbarn, nochmals Danke), meinen Sitzplatz, 
von dem aus ich dem Treiben auf und vor der Leinwand lauschte.
Die Leute saßen, das Bier war geöffnet, es konnte losgehen. Voll freudiger Erwartung harrte ich der Dinge die da kommen mögen. Dann gigng es auch sogleich los und eine nette junge Dame, begrüße das Publikum und stellte die beiden Stars vor der Leinwand vor: 
Jörg Buttgereit und Thilo Gosejohann. 


Die beiden nahmen auch kurz darauf unter tosendem Applaus, ihre Plätze auf der Bühne ein.
Bier, Flips, Chips und sonstiges Knabberzeug war geöffnet und in Griffweite, somit stand dem Filmgenuss nichts mehr im Wege. 

Der Film startete mit einer Einführung des Regisseurs Nobuhiko Ôbayashi, der sein Schaffen mit den Altmeistern (die Betonung liegt auf Altmeister) Spielberg und Lucas verglich. 
Dies wurde vom Publikum mit lautem Gelächter belohnt.
Dann begann das, was Menschen mit schwachem Geist oder sonstigen Beschwerden, 
die geistigen Schuhe auszog.
Den Film kann man mit einem sehr ausgedehnten Kamera- und Special Effekts Test vergleichen, den gelangweilte Filmstudenten unter Zunahme von Drogen zusammenschnippelt haben. Alles was man sich auch nur ansatzweise als Effekt vorstellen kann wurde verwurstet. Egal ob es nun passt oder nicht. Kamerablenden, Stroboskopeffekte, verdrehte Farben, teils sehr unpassende Musik, Schauspieler deren Overacting kaum zu überbieten sein dürfte, Überblendungen, usw. usw. usw.…
Dennoch konnte der Film seinen, durch Herrn Buttgereit vergebenen, Vorschusslorbeeren, gerecht werden, denn Unterhaltungswert war massig vorhanden.

In knappen Worten ging es um die 16 jährige Oshare, welche sich mit der neuen Frau ihres Vaters nicht versteht und daher von Zuhause mit 6 Freundinnen ausreist. Die Flucht endet im abgelegenen Landhaus Ihrer Tante. Kurz nach der Ankunft stellt sich aber heraus, dass das Haus von Dämonen besessen ist und die Tage der Mädchen scheinen gezählt…
Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, da man sich diesen wahrgewordenen Fiebertraum selbst ansehen sollte um dessen Tragweite auch nur ansatzweise zu verstehen.
Ich werde Ihn auf jeden Fall nicht so schnell vergessen.
Den ganzen Film hindurch haben Herr Buttgereit und Herr Gosejohann versucht dem Film zu folgen und den Zuschauern diesen zu erklären oder mit lustigen Kommentaren zu versüßen. 
Dies gelang auch und somit wurde dies einer der lustigsten Filmabende meines Lebens.

Ich freue mich schon auf 2013 und darauf wieder einen so lustigen Abend mit anderen Filmbegeisterten verbringen zu dürfen.
Vielen Dank auch noch mal an die vielen freiwilligen Helfer der Nippon Connection, die diesen Abend erst möglich gemacht haben!
Einen neuen Dauergast habt ihr hiermit dazu gewonnen :-)
Bis bald mal wieder,
euer Wackskoal

Montag, 7. November 2011

Film- /DVD-Review: Wild Beasts


Hallo und herzlich willkommen, meine bewundernswerten Leser.

Es ist immer wieder schön dass manche Menschen den Kram, den ich textlich von mir gebe, auch lesen.
Dafür nochmal ein herzliches Danke!
So und nun zum heutigen Hauptthema.
Ich halte hier in meinen mittlerweile schweißnassen Händen, die neue DVD aus dem Hause Camera Obscura. Genauer gesagt die Nummer 7 der Italian Genre Cinema Collection mit dem wohlklingenden Namen: Wild Beasts.


Mann was eine Achterbahn von einem Film!
Ok ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber der Zelluloid-Zusammenschnitt hat mich doch ehrlich überrascht.
So viel Gore-Effekte, Blut und live Animal Cruelty habe ich in meinen Filmschauenden Tagen noch nie in einem solchen Streifen gesehen.
Das ging ja richtig ab!
Ok dann gebe ich euch mal eine kurze Zusammenfassung des Films.
Es geht um den smarten Schnauzbart-tragenden Wissenschaftler Rupert Berner (John Aldrich), der kessen Reporterin Laura Schwarz (Lorraine De Selle) und dem coolen Inspektor Nat Braun (Ugo Bologna), die sich mit einer Horde wildgewordener Zootiere herumschlagen müssen. Diese sind aufgrund von PCP/LSD, das ins Trinkwasser gelangt ist, zu wilden Bestien geworden.
Es ist einfach faszinierend wie Regisseur Franco Prosperi die erschreckende Vorstellung mit vielen realen Tierszenen, 
in denen Zootiere durch die Straße getrieben werden, Autos verfolgen oder sogar den Flughafen lahm legen, 
zum Leben erweckt.
In vielen der Szenen mit echten Tieren, fragt man sich nur wie er die Drehgenehmigungen in der Großstadt Frankfurt bekommen hat. 
Ja ihr habt richtig gehört, Frankfurt!
Dem ein oder Anderen der sich ein wenig in Frankfurt auskennt, sollten diverse Drehorte sehr bekannt vorkommen.
Des Weiteren strotzt der Film nur so vor Blut und guten Effekten. Vieles wurde zwar mit Puppen und Dummys gemacht, aber einiges wurde auch mit echten Schauspielern und echten Tieren gedreht. Diese Szenen sind besonders beeindruckend.
Hier noch kurz die Daten der DVD:

Freigabe:          ungeprüft
Bildformat:        1,66:1 (anamorph / 16:9)
Ton:                   Deutsch/Englisch/Italienisch Dolby Digital 2.0 Stereo
Untertitel:          Deutsch/Englisch
Extras:               Featurette: "Prosperi Uncaged" mit Regisseur Franco Prosperi
                           Featurette: "Bruschini Goes Wild" mit Filmhistoriker Antonio Bruschini
                           Italienischer Trailer
                           Bildergalerie
                           Booklet von Markus Stiglegger (deutsch und englisch)


Also Alles in Allem ein klasse Paket für alle die auf Tierhorror und italienisches Genrekino stehen.
Auch nochmal ein großes Lob an Camera Obscura für dieses sehenswerte DVD Release.
Von mir gibt‘s das Prädikat: zum reinbeißen gut!
Bis bald und sleazige Grüße aus meinem Käfig.
Euer Wackskoal

Montag, 31. Oktober 2011

Der Sneak Peaker - Folge 2: Zwei an einem Tag

So dann mal wieder ein sleaziges willkommen zur neuesten Folge des Sneak Peakers!

Ich war mal wieder in einer Sneak Preview und habe, welch Wunder, einen meiner Meinung nach, sehr langweiligen mainstream Film namens: "Zwei an einem Tag" gesehen.
Der Streifen ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von David Nicholls.
Ich hoffe mal dieser unmotiviert, dahinsiechende Filmeinerlei, wird nicht auch noch ein Hit an den Kinokassen.
Also hört mal in den Podcast rein und gebt mir Rückmeldung was Ihr vom Podcast und dem Film haltet.

Der Sneak Peaker - Folge 2
(zum Runterladen einfach mit der Rechten Maustaste auf den Link klicken und auf "Ziel speichern unter" gehen.)

Bis denne Ihr fleißigen Leser ;)

Sleazige Grüße,
Euer Wackskoal

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Mein erster Podcast - Der Sneak Peaker - Folge 1: Von der Kunst sich durchzumogeln

Hallo verehrte Leser dieses doch recht eigentümlichen Blogs.

Ich habe mir mal wieder eine neue Verrücktheit ausgedacht und daher beglücke ich euch nun mit meinem ersten eigenen Podcast.

Der Sneak-Peaker - Folge 1
(zum Runterladen einfach mit der Rechten Maustaste auf den Link klicken und auf "Ziel speichern unter" gehen.)

Ich werde in Zukunft in unregelmäßigen Abständen die Sneak Preview in unserem nächstgelegenen Lichtspielhaus besuchen, um euch von meinen Erfahrungen mit dem dort gesichteten Neu-Filmmaterial zu berichten.

Also falls euch der Podcast gefallen sollte und Ihr mehr hören wollt,
dann textet mich doch einfach in den Comments zu.
Natürlich auch wenns nicht gefallen haben sollte.

Sleazige Grüße,
euer
Wackskoal

Donnerstag, 11. August 2011

Review: Sexorgien der schwarzen Schwestern (Der Fluch der schwarzen Schwestern)


Ach ja. Was soll ich sagen. 
Wie soll man auf einen Film reagieren auf dessen DVD-Hülle schon eine Reihe Frauen mit Dildos in der Hand gezeigt werden?
Mit einem Ständer?
Nein, so niveaulos wollen wir hier nicht werden. Obwohl der Film fast auf diesem Niveau spielt.
Ich habe ja in meinem Leben schon so manchen Sexploitationflick gesehen, aber meistens wurden die Sexszenen nur sporadisch eingestreut. Naja, zumeist nur damit ein ohnehin langweiliger Film ein wenig Würze bekommt. 
In diesem Film hingegen ist es das genaue Gegenteil. Hier wurden Storyszenen eingestreut um einen Softporno mit einer Backstory zu versehen. 
Blöd nur, dass die Story so dünn wie eine Slipeinlage ist.
Ok ok, jetzt sag ich vielleicht doch mal um welchen Film es sich handelt.
Tamtatam, liebe Mitleser, heute sinkt für Sie, ... das Niveau!
Sexorgien der schwarzen Schwestern
aka. Der Fluch der schwarzen Schwestern
aka. Veil of Blood


Gedreht vom berühmt berüchtigten Pionier des Sexploitation Kinos: Joseph W. Sarno.
Regisseur von wohlklingenden Filmtiteln wie: Familienorgie und Leslie Abigail - Ich will immer.
Der Film stammt aus dem Jahre 1973, das Premierendatum in Deutschland war der 16. Oktober 1973. Ihr wundert euch bestimmt warum der Film so kurz nach seiner Fertigstellung schon in Deutschland aufgeführt wurde, nun ja er wurde in Schweden, der Schweiz und in Deutschland gedreht. Ein Softporno aus deutschen Landen also.
Der Film wurde natürlich auch in den USA gezeigt. Den dort ansässigen Zensoren, war der Film sogar so anzüglich, dass dieser das berüchtigte X Rating bekam.
Nun aber mal zur „Story“:
Drei Frauen, Iris, Helga und Monika treffen auf einem alten Schloss ein, da sie als potentielle Erbinnen einer längst verstorbenen Baroness ihr Erbe antreten sollen.
Zeitgleich treffen Peter und Julia Malenka ein. Beide Doktoren und Julia ist informiert über einen alten Aberglauben über eine blutsaugende Baroness und ihre Anhänger.
Die Gäste werden von der resolut anmutenden Haushälterin, Fräulein Kock, begrüßt.
Diese veranstaltet heimliche Sexorgien mit weiteren Priesterinnen im Kellergewölbe des Schlosses.
Diese Priesterinnen versuchen nun in Monika, die Baroness wieder zu erwecken. 
Julia und ihr Bruder Peter wollen dies verhindern. Nebenbei verliebt sich Peter auch noch in Helga. Diese wird wiederum von den Priesterinnen zu wiederholtem Verkehr gezwungen. Mit Peter, anderen Frauen und sich selbst. Welch schweres Schicksal. Nach vielen unlogischen Vorkommnissen, wird die Baroness im Körper von Monika erweckt und startet ihren Rachefeldzug. Denn es hat sich herausgestellt, dass Julia und Peter die Nachfahren der Mörder der Baroness sind. Zufälle gibts. 
Zu guter letzt wird aber der Rachefeldzug von Julia und Peter gestoppt und alle leben glücklich und froh. Sogar die Baroness ruht in Frieden... und gepfählt.
Ende der Story.


Diese ganze Story belegt vielleicht 25 Minuten des Films. Der ganze Rest sind ausgedehnte Sexszenen und Orgien mit Bongomusik. 
Zu erwähnen sei auch noch, dass die ersten gesprochenen Wörter im Film „Hüh Hot“ sind.
Diese werden nach knapp 7 Minuten von einem Kutscher gesprochen. 
Auch interessant ist, bereits nach 2 Minuten sind die ersten entblößten Brüste zu sehen.
Neuer Rekord.
Auch schön ist die von Julia und Peter gebrauchte Allzweckwaffe gegen die Vampire.
Ja Vampire, ihr habt richtig gelesen. In der Geschichte geht es auch um Vampire. Aber auch nur nebensächlich.
Also nun zur beschriebenen Allzweckwaffe: ein Knoblauchkreuz oder auch Kreuterkreuz oder auch Kreuz des Lichts. Man konnte sich scheinbar auf keinen Namen einigen.
Der absolute Oberknaller ist aber die Beschwörungsformel der Priesterinnen:
„Füllt uns mit der brennenden Lava Satans. Wir öffnen unsere triefend nassen Lippen um den Samen von diesem langen und zitternden Pfahl des Fleisches der tief in uns dringt zu trinken.“
Jaaahhh, hmm, OK. Sollte recht eindeutig sein was unsere Priesterinnen wollen. 
Blöd nur das alle lesbisch sind.


Also nun mal zum Fazit:
Als Anreger für einen sinnlichen Abend zu zweit, in Einzelfällen auch allein, ist dieser Streifen bedingt geeignet. Sonst lasst lieber die Finger davon. Also vom Film meine ich.
Gibt besseres. 
Obwohl ich sagen muss, die Schauspielerin welche die Helga spielt, Marie Forsa, ist doch schon ein Hingucker. Also eigentlich das einigste Highlight oder auch Eyelight des Films.
Noch kurz zur Bildqualität meiner erworbenen DVD, die Bild- und Tonqualität ist auf gutem VHS Niveau. Nur an manchen Stellen ist das Bild etwas zu dunkel.
Dann melde ich mich mal wieder mit sleazigen Grüßen ab und sage:
Bis bald die Damen und Herren Mitleser
Euer Wackskoal

Dienstag, 5. Juli 2011

Review: Rubber

Hallo liebe Straßenlaternen.
Ich darf euch herzlich begrüßen in der Sleazoid Zone!
Es freut mich, dass ich die Zeit gefunden habt ein Flugzeug zu fliegen.
Nach langer Zeit bin ich wieder da und hab auch gleich was zum Basteln mitgebracht.

Nichts verstanden?

Ok, also manchmal kommt man als doch relativ selbstbewusster und bodenständiger Hobbyfilmkritiker an seine Grenzen.
Wenn ein Film alles Dagewesene in Frage stellt und die eigene Zurechnungsfähigkeit an den Pranger stellt, dann hat man es wahrlich mit einem Meisterwerk oder mit der größten Celluloid-Katastrophe der Filmgeschichte zu tun.

Also fragt euch, liebe Straßenlaternen:
Wisst ihr wie es ist, ein Reifen zu sein, dem es zuteil wird ein eigenes Bewusstsein zu erlangen, einhergehend mit telekinetischen Fähigkeiten und auf große menschenschlachtende Reise zu gehen?
Falls Ihr auf diese Frage mit einem lauten: „HÄÄÄ??!!“, geantwortet habt, dann habt Ihr sicherlich noch nicht den Abschlussfilm des Fantasy Filmfests 2010 gesehen.

Ich darf bekanntmachen:
Liebe Straßenlaternen – das ist Rubber aka Robert. Rubber/Robert das sind deine gekillten... ähh geschätzten Straßenlaternen.





So nun endlich mal zum Film.

Zu Beginn, dieser Film ist einer bestimmten Person gewidmet. Pomme Bourcart. Scheinbar eine Schauspielerin. Ich kenne sie leider nicht aber ich hoffe sie ist nicht tot und dieser Film ist ihr Erbe.
In diesem Fall, ein ernstgemeintes „Entschuldigung“ von mir.

Inhalt:

Der Film beginnt mit einem Polizeiauto, was willkürlich platzierte Stühle auf einer Straße in der Wüste umfährt. Aus diesem Auto steigt ein Sheriff aus dem Kofferraum. Dieser Sheriff erklärt dem Publikum, was in der Wüste eingeladen wurde die Geschehnisse zu beobachten, die Willkür in bekannten Filmen. z.B. warum ist E.T. Braun oder warum verliebt sich das Paar in Lovestory so sehr ineinander?

Nachdem er wieder in den Kofferraum gestiegen ist und sich das Auto langsam wegbewegt, sieht man das eingeladene Publikum. Dieses bekommt noch Ferngläser ausgehändigt und beginnt nun die folgenden Geschehnisse zu beobachten. Nebenbei, eine der Zuschauerinnen fragt ob der Film in schwarz weiß ist. Nur zur Erinnerung, sie sieht die Handlung durch ein Fernglas.



Nun sieht man auf einer Müllkippe einen Reifen. Dieser Reifen, Robert genannt, beginnt nun sich langsam aufzustellen und zu bewegen. Die ersten Gehversuche sind mehr schlecht als recht, doch Gummi lernt schnell.

Das erste Opfer ist eine Plastikflasche, die einfach überfahren wird. Weiter geht es mit einer Glasflasche, welche mittels telekinetischer Kräfte zum Platzen gebracht wird. Opfer Nummer 3 ist ein Kaninchen. Ihm widerfährt das selbe Schicksal wie der Glasflasche. Plopp!!!

Der Reifen, von unbändiger Zerstörungs- und Entdeckungslust getrieben, rollt weiter seine Bahnen und kreuzt den Weg einer hübschen brünetten in einem VW Golf Cabrio. Bevor er ihr allerdings seine Liebe gestehen kann, wird er von einem anderen Autofahrer brutal umgefahren. Was macht man also als gestandener Reifen? Genau! Kopf platzen lassen!



Unser aller Lieblingsreifen mietet sich nun illegaler weise in einem Motel ein und verbringt seine erste Nacht in einem gemütlichen Bett. Die arme Putzfrau, welche die Reifenspuren im Bett am nächsten Morgen beseitigen will, bekommt auch eine gratis Kopfbehandlung ala Dunlop.

Nebenbei muss erwähnt werden, die Musik ist wirklich gut in diesem Streifen Celluloid.
Ob der Soundtrack wohl auf Gummiband raus kommt? Naja egal.

Der junge Mann der das Publikum in der Wüste mit Ferngläsern ausgestattet hat, bringt diesem nun einen frisch im Motel-Zimmer zubereiteten Truthahn, zur gemeinsamen Nutzung vorbei. Kaum verspeist, fallen auch fast alle Zuschauer dem Gift im Truthahn zum Opfer. Nur ein einzelner im Rollstuhl sitzender Rentner überlebt. Hatte keinen Hunger.

Weiter geht es mit diversen reifenbedingten Morden, komischen Dialogen, willkürlichen Einwürfen und schönen Kameraeinstellungen. 



Ich würde euch gerne mehr erzählen, aber dann würde ich euch den Gag des Films verraten. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Zumal ich den Rest auch nicht in wenigen Sätzen kurz zusammenfassen könnte. Zu skurril, willkürlich und unlogisch ist dieser Film.

Fazit:

Ja manchmal fehlen auch mir die Worte.

Zu dieser willkürlich auf den Markt geworfenen Silberscheibe kann ich nur eines sagen:
kaufen, angucken, durchdrehen!!!

Euch wird bestimmt aufgefallen sein, dass ich das Wort willkürlich relativ oft benutzt habe. Nun dies habe ich aus einem bestimmten Grund getan, denn dieser Film ist die reine Willkür in Perfektion. Ihr mögt unlogische Filme? Rubber ist euer Meisterwerk.

Also von mir Daumen hoch und Gummi rauf!

Man sieht sich bei der nächsten Review beim Sleazoid Filmclub!

Euer Wackskoal

P.S. „Oh mein Gott der Junge hatte recht. Der Reifen ist der Mörder!“
Seit diesem Film kontrolliere ich regelmäßig meine Autoreifen. Man weiß ja nie!

Dienstag, 8. März 2011

Review: Karate, Küsse, blonde Katzen

Wie soll ich sagen, manchmal bin ich jemand der das Buch nach dem Cover beurteilt.
Also nicht das ich lesen würde aber bei mir trifft dies auf DVD-Cover zu.
Wenn ich eins sehe was mir gefällt, egal wie schlecht der Titel oder der Film vielleicht sein mag,
muss die DVD gekauft werden.
So erlag ich auch dieses mal wieder meinem Kaufrausch und holte mir die deutsche DVD Erstveröffentlichung von:

Karate, Küsse, blonde Katzen



Wow, was für ein geiler Titel. Man kann daraus so viel ableiten: es wird mit Karate gekämpft, Geknutscht und blonde Katzen - was auch immer blonde Katzen mit Karate und Küssen zu tun haben keine Ahnung - spielen auch noch mit.
Ok, die blonden Katzen sind natürlich gut geformte, vollbusige, Kampf-Amazonen und keine goldgelb gefärbten Muschis (Katzen).

Wie dem auch sei, muss ich sagen, ich war sehr überrascht von diesem Celluloid-Verbrauch. Er hat richtig Spaß gemacht. Dies ist vor allem der absolut überragenden Synchro zu schulden, die in bester Rainer Brandt Manier einen Kalauer nach dem anderen abfeuert. Ihr kennt die alten Bud Spencer und Terence Hill Streifen? Dann kennt ihr auch die Art von Synchro die ich meine.

Auch noch interessant ist, der Film ist eine Zusammenarbeit von Ernst Hofbauer und Kuei Chi Hung. Ersterer dürfte dem geneigten Filmfan bekannt sein als Erschaffer der Schulmädchen.
Ihr wisst schon, diese Reporte über die jungen Dinger die Sachen machen die die Eltern nicht wissen dürfen. Ok in Kurzform, er ist der Regisseur und Erfinder der Schulmädchen Report Reihe.
Kuei Chi Hung, der die andere Seite des Regiestuhls für sich beanspruchte, ist unter anderem für solche Filmischen Perlen wie das Bambuscamp der Frauen verantwortlich. Kleine Randnotiz, Kuei Chi Hung war einer der Starregisseure der Shaw-Brothers Filmfirma.

So nun mal zum Film:

Das Produktionsjahr war 1974 und die Regie führten, wie schon geschrieben, Ernst Hofbauer und Kuei Chi Hung. Die deutsche Kino-Erstaufführung war am 15.08.1974.

Inhalt:

Naja was soll ich viel zum Inhalt erzählen.
Ich werde mich diesmal kurz fassen und die Handlung nur in Umrissen darlegen, da ihr euch sonst noch durch mehrere DIN A4 Seiten hintergründiger und verschachtelter Handlungstränge, kämpfen müsstet.

Zu Beginn des Films lernen wir unsere fünf heißen, knapp bekleideten, blonden Miezen kennen. Hier auch als Fußnote, damit ich nicht des Plagiats überführt werde, diese eben genannten fünf Kampf-Amazonen sind nicht alle blond.
Ha hab ich doch gleich mal einen gravierenden Filmfehler gefunden.
Unsere Heldinnen wurden von Piraten entführt die sie gewinnbringend anlegen.. ach Quatsch, verkaufen wollen.



Hier ein kleiner Happen der genialen Synchro (Die Frauen sind gefesselt auf einem Boot und werden von den Piraten gefüttert):
Das schmeckt ja wie alter Opa unterm linken Ei. Halt die Schnauze sonst gibt’s Nachschlag.“
Ach ja, ich liebe es wenn die deutsche Sprache so plastisch einen Geschmack beschreibt.
Das macht doch gleich Spaß auf mehr.
Also weiter im Text/Script.

Die Frauen werden zum Zwischenhändler für Miezengeschäfte gebracht.
Auf dem Weg zum Unterschlupf laufen die Piraten raubend und pöbelnd durch die Straßen und der Anführer lässt einen Spruch vom Stapel, dass sich mir die Lachmuskeln zu einem Seemannsknoten zusammenziehen:
Weg mit dem Spinat. Heut wird gefeiert, in Afrika ist Muttertag. Zieht die schwarzen Klamotten aus oder habt ihr nen Trauerfall?“
Dieser Satz ist eines Goethe würdig.
Ok, vielleicht auch nur wenn er die Synchro für deutsch-asiatische oben-ohne Karatefilmchen geschrieben hätte.

Die blonden Katzen und die nicht blonden Katzen werden nun von diversen Lehrern in die chinesischen Sexpraktiken eingeweiht und lernen dabei ihre künftige Befreierin kennen. Diese bringt ihnen auch sogleich das später noch wichtige und im Titel angesprochene Karate bei.
Natürlich mit der weltweit anerkannten und auch nachweislich besten Kampftechnik des Olivenkern Extremspuckens. Die, wie zuverlässige Quellen bestätigen, selbst Chuck Norris Round-House-Kick in den Schatten stellen soll.



Bei einer Unterrichtsstunde zum Thema: Stellungskunde kommt es zu folgendem gesprochenen Ohrorgasmus:
Wenn die Chinesen alle so umständlich bumsen versteh ich nicht wie die auf 600 Millionen gekommen sind. Ich schlaf gleich ein.“

Nach einer Rocky-gleichen Trainigsmontage werden unsere fünf Muschis, ähh sorry, Katzen, dann auch zeitnah zum Verkauf angeboten.
In einer hitzigen Auktion werden alle, natürlich zu Höchstpreisen, verhökert.
Postwendend werden Sie natürlich befreit und können in ein kleines verlassenes Dorf entkommen. Hier wird prompt weiter trainiert, z.B. die aus-dem-Stand-2-Meter-in-die-Höhe-und-über-einen-Menschen-hinweg-Springen Technik.

Nachdem die Frauen oder auch Karate kämpfenden, blonden Katzen, vom bösen Vermittlungsagenten ausgespürt wurden, entbrennt ein heißer Kampf. Der Endkampf!
Wer wird wohl gewinnen? Die kampferprobten, in Karate ausgebildeten Ninjas des Oberbösewichts oder die so gut wie untrainierten, schwachen und zahlenmäßig weit unterlegenen Kampf-Amazonen?






Ich sag nur, klares 1 zu 0 für die vollbusigen Kampfhennen.
Alle sind zufrieden und das Schiff gen Heimat segelt dahin.

ENDE

Fazit:

Wat en Film.
Er hat Spaß gemacht, das muss ich neidlos eingestehen.
Die Synchro ist zum brüllen komisch und die Schauspieler, wir nennen sie mal so, machen ihre Sache recht gut.
Alles in Allen, den werd ich mir noch öfter reinziehen!

Dann werde ich diese Review mal mit einem kleinen Reim zu Ende bringen:
Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?
Ja es ist schon spät ihr Leut,
deshalb mach ich Schluss für heut.
Schaut euch brav die Filme an,
die den Wackskoal ziehn in seinen Bann!

Bis denne,
euer Wackskoal!


P.S. Zur allgemeinen Belustigung, hier noch ein paar Zitate aus Karate, Küsse, blonde Katzen:

Wo ist euer Boss? Ist im Keller und macht sein Sportabzeichen.“

Bleibt ganz ruhig Mädchen. Wir spielen das Spiel erst mal mit. Baden ist ja nicht gesundheitsschädlich. Schön schrubben Oma. Bin ja nicht aus Marzipan.“

Auf dir möcht ich durch die Wüste Gobi reiten.“

Jetzt dreh ich dir das Gas ab und häng dich an die chinesische Mauer.“

Da tropft einem ja der Zahn. Seh ich eure Tittchen zittern, fängt meine Hose an zu flittern.“

(Frauen sind an Pfähle gefesselt und einer der Bösewichte will eine Eidechse in den BH einer unserer Kampfmiezen stecken):
Bösewicht: „Schau mal, der arme Kerl ist Vollweise. Willst du ihm nicht mal die Brust geben?“ Oberbösewicht: „Lass die Eidechse aus dem Spiel. Ich krieg dann wieder den Tierschutzverein an den Hals!“