Donnerstag, 20. Januar 2011

Film-Review: Mädchenpensionat - Blutjunge Mädchen zur Liebe gezwungen

Mann Mann Mann,
es gibt so Momente im Leben, da denkt man: „Nein das darf nicht wahr sein! Das können die doch jetzt nicht ernst gemeint haben?!“.
In solchen Momenten denke ich immer, warum muss ich mir auch immer die DVD's mit den bescheuertsten Titeln holen?

Was meint Ihr? Würdet Ihr euch einen Film mit dem wohlklingenden Namen: Mädchenpensionat – Blutjunge Mädchen zur Liebe gezwungen, angucken? Bestimmt nicht! Und das ist auch gut so!



Naja ok, vielleicht aus masochistischen Gründen aber sonst?

Vielleicht leg ich's ja auch ein wenig darauf an, dass meine Ohren und Augen nur das „Beste“ aus den 60er, 70er und 80er zu hören und zu sehen bekommen.

Auf jeden Fall kann ich sagen, meine Stimmung schwankte bei diesem Film zwischen Schallendem Gelächter und ungläubigen Staunen. So viel Schwachsinnige Dialoge hab ich in meinem Leben noch nicht gehört. Nicht mal beim Dschungelcamp und da wird schon ne Menge orale Scheiße produziert.

Hier mal ein kleiner Ausschnitt (davon kommen nebenbei auch einige vor) aus einer Szene des Films:

Frau: „Seit dem du mich vorhin entjungfert hast, hat sich mein Körper total verändert.“
Stecher: „Das ist ganz normal meine Liebe, so ist das Leben. Man(n) verändert sich dauernd und eines Tages stirbt man. Basta!“

… ohne Worte.

Und direkt im Anschluss, wird der tiefgreifende Dialog weiter geführt:

Stecher: „Wenn du Geld verdienen willst, geh auf den Strich als Hure arbeiten. Da kannst du ne Menge Geld verdienen.“
Frau: „Gar nicht so dumm. Willst du mein Zuhälter werden?“
Mann: „Oh nein damit will ich nichts zu tun haben.“
Frau: „Oh, das ist ja schade.“



Ich glaube ja das in dieser Szene der Filmtitel ein wenig lügt. So von wegen zur Liebe gezwungen und so. Naja ist nur (m)eine Vermutung.

Glaubt mir. Das ist nicht die einzigste Stelle in der mir solch eine geistige Vollgrütze entgegengesabbelt wurde. Da gab's noch viele mehr!

Ich hab so das Gefühl, dass sich bei mir auch so langsam die noch verbliebenen Hirnzellen auf eine dauerhafte Welttournee begeben.

So was kann einen doch nur verblöden.

Ach ja der Film hat auch einen Plot. Ganz vergessen.

Hier die Kurzfassung:

Mädchenhändler führen ein Mädchenpensionat (wie der Titel zu vermuten lässt), in dem den (fast) willigen Mädchen die Kunst der erotischen Freierentkleidung und der oralen Freierverwirrung, beigebracht wird.
Freierverwirrung, geiles Wort oder?
Aber nur so kann man es beschreiben, wenn eine unfreiwillige Hure in 30 Sekunden das ganze Repertoire an erotischem Bettgeflüster runter rattert. 



Eine weitere Szene, in der ich den Tränen nah war...
und natürlich dem geistigen Kollaps.

In dieses besagte Pensionat werden zwei junge sexgierige Fast-Jungfrauen, von denen wir eine mit dem schon zitierten Oraldünnpfiff kennen gelernt haben, gebracht.
Ein bissl Erotikunterricht und nebenbei erfährt man das die Gendarmerie auch noch einen Spitzel im Pensionat hat.

Ach nebenbei sieht man auch noch wie die mutige Gendarmerie, mit einem waghalsigen Manöver, einige Prostituierte vom Straßenstrich einsammelt. 
Der Gag an der ganzen Sache ist die Einstellung des Fahrenden Gendarmerie-Busses, die scheibar direkt von der nackten Kanone geklaut zu sein scheint. 
Oder auch andersrum, ich bekomms grad im Kopp net mehr zusammen.



Beim G-Punkt Gipfeltreffen der großen Zuhälter, z.B. Pedro der Reiche, werden diese dann von einer verdeckt ermittelnden Gendarmerie-Zuhälterin überführt und festgenommen.



FIN

Fazit:

Wat ne Gülle!
Geistiger Blattschuss, wie man so schön sagt.

Story – quasi nicht vorhanden
Erotik – eigentlich auch nicht wirklich
Spannung – höchstens Geistige aber dann nur An-Spannung wegen der Hoffnung auf baldige Erlösung
Gesamt (Wiederschauwert)– nur mit sehr viel Bier und seelischer Vorbereitung verdaulich!

Dann bis denne meine sleazigen Mitleser,
euer Wackskoal

P.S. Wenn Ihr einen Film kennt der unbedingt gewürdigt oder entwürdigt werden soll, dann schreibt es doch in die Comments. Würde mich freuen ;)

Donnerstag, 13. Januar 2011

Film- / DVD-Review: Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn

Ich war glücklich. Doch wirklich, ich war glücklich ein komplettes Jahr ohne Nervenzusammenbruch, körperlichen Schäden oder sonstigen Wehwehchen überstanden zu haben.
Doch gerade als ich mich an diesen Zustand gewöhnt hatte, hat sich doch glatt ein neues Jahr von hinten herangeschlichen und mich blindlings überrannt.
Jetzt heißt es wohl Zähne zusammenbeißen und auf ein Neues!
Deshalb von mir ein, mittlerweile schon sehr nachträgliches, gutes neues Jahr!

Und nun zu etwas völlig anderem:

Herzlich Willkommen in den sleazigen Tiefen der 60er Jahre Monsterfilme.
Die letzten Godzillafilme fingen langsam an unser von allen geliebtes Monster als Retter der Menschheit darzustellen und wurden auch immer Kinderfreundlicher.
Darum deshalb dachte Man sich: Warum nicht auch mal ein berühmtes Filmmonster als rührenden Vater darstellen?!
Diesem Gedanken zu Grunde liegend, brachte man schließlich 1967 den wahrscheinlich Bälgerfreundlichsten Godzillastreifen heraus, der jemals produziert wurde:
Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn
oder wie er im Original heißt:
Kaijûtô no kessen: Gojira no musuko




 Warum es ausgerechnet Frankensteins Monster sind, wird wohl ein Geheimnis des deutschen Filmtitelübersetzers bleiben. Angeblich soll diese Titelwahl auf einen anderen Toho-Filmklassiker: „Frankenstein – Der Schrecken mit dem Affengesicht“, zurückgehen. Ob dies allerdings stimmt, weiß nur Prof. Frankenstein selbst.

Nun zum Film selbst:
Der Film wurde 1967 in Japan unter der Fuchtel von Toho (wer auch sonst) veröffentlicht. Regie führte bei diesem Meisterwerk, Jun Fukuda, der schon etliche Godzillafilme auf die große Leinwand beförderte. Wir Deutschen durften den Film erst wie immer etliche Jahre später, um genau zu sein 1971, beäugen. 

Nun zum Inhalt:
Der Film spielt auf einer kleinen tropischen Insel und handelt von Forschern unter der Leitung von Dr. Kasumi  (Tadao Takashima), die mit allerlei technischem Gedöns versuchen Frau Holle zu spielen. Dabei machen ihnen die ortsansässigen Monster das Leben schwer. Darunter mehrere riesige Gottesanbeterinnen und eine riesige Spinne namens Spiga (im Original: Kumonga). Dieses Riesenwachstum kann den Forschern zur Last gelegt werden, da ein von ihnen gestartetes Wetterexperiment ordentlich in die Hose geht und einen radioaktiven Sturm heraufbeschwört. 

Nach der plötzlichen Vergrößerungskur entdecken die Gottesanbeterinnen ein Ei. Nein nicht Frankensteins Teufelsei, sondern Godzillas Ei. Ja ihr habt richtig gehört! Godzilla hat ein Ei gelegt. Ein Wunder dass dabei das Kostüm nicht gerissen ist. Da fällt mir gleich ein Logigloch auf, wie soll denn Godzilla ein Ei legen und befruchten ohne eine Frau-Godzilla? Naja wie das mit den Bienchen und Blümchen in Monsterfilmen funktioniert will ich lieber nicht wissen.

Aus diesem besagten Ei schlüpft, unter der Einwirkung der drei Gottesanbeterinnen, nun Godzilla Junior, genannt Minya. Eine optische Mischung aus Kröte und hässlichem Baby. Also kein sonderlich schöner Anblick aber doch irgendwie liebenswert. Ist fast wie ein Autounfall, man will wegsehen, kann aber nicht.
Nach dem großen Auftritt Godzilla Seniors unter epochaler Musikbegleitung, rettet dieser seinen Sohn vor dem Riesenungeziefer und zieht mit Söhnchen dannen. Nun sieht man die beiden beim Trainingskurs: „Wie werde ich ein mächtiges Monster“. Kämpfen, Atomatem speien, usw.  Es ist richtig nett anzusehen wie liebevoll die beiden miteinander umgehen. Besonders zu empfehlen ist die Szene in der Minya Seilspringen mit Godzillas Schwanz spielt. Nebenbei werden auch bei diesem Training zwei der drei Gottesanbeterinnen effektvoll um die Ecke gebracht. 



Nun sieht man auch mal wieder die Forscher und den vor kurzem auf der Insel angekommenen Fotografen Gorou Maki (Akira Kubo), der auch prompt im Dschungel eine tropische Schönheit findet. Diese freundet sich mit Minya an und darf diesen sogar mit Früchten füttern.
Vegetarische Monster? Naja.

So wir nähern uns langsam aber sicher dem Ende des Films, und was heißt das? Exakt! Endkampf!
Diesen darf Godzilla Junior beginnen. Der Gegner? Spiga die Riesenspinne. Ein wilder Kampf entbrennt in dem Godzilla Junior den Kürzeren zieht und von Spigas Netz eingewebt wird. Godzilla Senior kommt natürlich zur Rettung und brennt der ollen Spinne erst mal ein ordentliches Loch in den Pelz, oder Chitin Panzer, wie ihr wollt. 



Da die weltberühmten Wissenschaftler auch etwas zur Rettung beitragen wollen, starten sie ihr Wetterexperiment von neuem und bekommen es auch tatsächlich ohne atomaren Zwischenfall zum Laufen. Dummerweise sinkt nun die Temperatur rapide und unsere frisch gebackene Familie muss sich zusammengekuschelt in den Winterschlaf (???) begeben.

ENDE

Fazit:
Ich liebe diesen Film!
Er ist der liebevollste, netteste und herzerwärmendste Godzilla Film den ich kenne. Die Musik an sich ist schon ein Meisterwerk und eines Oskars würdig. Die Schauspieler sind mit Freude am Werk und die Effekte sind, dem niedrigen Budget zum Trotze, sehr gut gelungen. Ein Hauptunterscheidungsmerkmal zu den bisherigen Godzilla-Filmen war auch, dass die Gegner mal nicht von kleinen Japanern in Gummikostümen gespielt wurden, sondern als Puppen den Kampf antreten durften.
Daher kann ich behaupten: Jun Fukuda hat den für mich schönsten, nicht besten (!), Godzilla Film erschaffen, der bis jetzt gedreht wurde.
Ich kann ihn nur empfehlen!

Zur DVD:
Wie auch schon bei „Guila – Frankensteins Teifelsei“, besitze ich die DVD von Anolis aus der Kaiju-Classic Reihe.



Das Cover ist liebevoll gestaltet, genau wie auch der DVD Inhalt.
Das Bild erstrahlt in vollen, satten Farben, ist scharf und gut restauriert.
Der Ton ist auch eine wahre Freude.
Das Zusatzmaterial ist auch Aller erste Sahne:
- Audiokommentar von Jörg Buttgereit und Christian Keßler - mal wieder sehr zu empfehlen!
- Godzillas Söhne (17:30 Min.)
- Trailer deutsch (2:23 Min.)
- Trailer Japanisch (2:26 Min.)
- Deutsche Titelsequenz (3:33 Min.)
- Super 8 Fassung (16:34 Min.)
- Bildergalerie (6:15 Min.)
- Filmprogramm (1:47 Min.)
- Werberatschlag (2:52 Min.)
Wer da noch über den etwas höheren Preis meckert, ist selber schuld!
Alle Daumen hoch für diese Veröffentlichung und ein dickes Lob an Anolis!

So genug von alten Schicken geschwafelt.
Ich melde mich ab und schicke euch wie immer Sleazige Grüße,
euer Wackskoal