Freitag, 4. Mai 2012

Besuch des Nippon Heimkinos 2012


So meine lieben Leserinnen und Leser,
heute gibt’s neues Futter für den zerebralen Cortex. 
Nachdem letztes Jahr aufgrund der Katastrophe in Japan das Nippon Heimkino 
verständlicherweise ausfallen musste, gab es dieses Jahr ein Revival des moderierten und kommentierten kollektiv Filmschauens.

Durch den Abend führten, wie auch 2010, Jörg Buttgereit und Thilo Gosejohann. 

So nun mal eine kleine Ablaufbeschreibung, des sehr erheiternden Film-Abends.
Nach meiner Ankunft in der Universitätsstadt Frankfurt am Main und deren Unigelände, musste ich erst mal den korrekten Eingang finden. Diese Hürde nahm ich allerdings mit Bravour, als ich das Schild mit der Aufschrift: „Nippon Heimkino mit Jörg Buttgereit und Thilo Gosejohann“ las.
Allerdings wurde mir der Eintritt in die heiligen Hallen aus zeitlichen Gründen noch verweigert, denn der Saal musste erst noch, zwecks Kontrasts, abgedunkelt werden.
Nach einem kurzen Gespräch mit ein paar weiteren Filmbegeisterten und Filmstudenten, wurde mir auch schon vor der Vorstellung der Name der heute laufenden japanischen Trashperle genannt:


Nein nicht der, zugegebenermaßen auch trashige, House von 1986 (USA), sondern der schon 1977 unter der Schirmherrschaft von Toho (bekannt für die Godzilla Filme) entstandene House (orig. Hausu).
Nun war es Zeit der mittlerweile rasch angewachsenen Traube vor dem Heimkino, 
den Einlass zu gewähren. So suchte ich mir, nachdem ich mich mit Trash-Bier ausgestattet hatte (Flips gab‘s vom Sitznachbarn, nochmals Danke), meinen Sitzplatz, 
von dem aus ich dem Treiben auf und vor der Leinwand lauschte.
Die Leute saßen, das Bier war geöffnet, es konnte losgehen. Voll freudiger Erwartung harrte ich der Dinge die da kommen mögen. Dann gigng es auch sogleich los und eine nette junge Dame, begrüße das Publikum und stellte die beiden Stars vor der Leinwand vor: 
Jörg Buttgereit und Thilo Gosejohann. 


Die beiden nahmen auch kurz darauf unter tosendem Applaus, ihre Plätze auf der Bühne ein.
Bier, Flips, Chips und sonstiges Knabberzeug war geöffnet und in Griffweite, somit stand dem Filmgenuss nichts mehr im Wege. 

Der Film startete mit einer Einführung des Regisseurs Nobuhiko Ôbayashi, der sein Schaffen mit den Altmeistern (die Betonung liegt auf Altmeister) Spielberg und Lucas verglich. 
Dies wurde vom Publikum mit lautem Gelächter belohnt.
Dann begann das, was Menschen mit schwachem Geist oder sonstigen Beschwerden, 
die geistigen Schuhe auszog.
Den Film kann man mit einem sehr ausgedehnten Kamera- und Special Effekts Test vergleichen, den gelangweilte Filmstudenten unter Zunahme von Drogen zusammenschnippelt haben. Alles was man sich auch nur ansatzweise als Effekt vorstellen kann wurde verwurstet. Egal ob es nun passt oder nicht. Kamerablenden, Stroboskopeffekte, verdrehte Farben, teils sehr unpassende Musik, Schauspieler deren Overacting kaum zu überbieten sein dürfte, Überblendungen, usw. usw. usw.…
Dennoch konnte der Film seinen, durch Herrn Buttgereit vergebenen, Vorschusslorbeeren, gerecht werden, denn Unterhaltungswert war massig vorhanden.

In knappen Worten ging es um die 16 jährige Oshare, welche sich mit der neuen Frau ihres Vaters nicht versteht und daher von Zuhause mit 6 Freundinnen ausreist. Die Flucht endet im abgelegenen Landhaus Ihrer Tante. Kurz nach der Ankunft stellt sich aber heraus, dass das Haus von Dämonen besessen ist und die Tage der Mädchen scheinen gezählt…
Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, da man sich diesen wahrgewordenen Fiebertraum selbst ansehen sollte um dessen Tragweite auch nur ansatzweise zu verstehen.
Ich werde Ihn auf jeden Fall nicht so schnell vergessen.
Den ganzen Film hindurch haben Herr Buttgereit und Herr Gosejohann versucht dem Film zu folgen und den Zuschauern diesen zu erklären oder mit lustigen Kommentaren zu versüßen. 
Dies gelang auch und somit wurde dies einer der lustigsten Filmabende meines Lebens.

Ich freue mich schon auf 2013 und darauf wieder einen so lustigen Abend mit anderen Filmbegeisterten verbringen zu dürfen.
Vielen Dank auch noch mal an die vielen freiwilligen Helfer der Nippon Connection, die diesen Abend erst möglich gemacht haben!
Einen neuen Dauergast habt ihr hiermit dazu gewonnen :-)
Bis bald mal wieder,
euer Wackskoal

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