Dienstag, 8. März 2011

Review: Karate, Küsse, blonde Katzen

Wie soll ich sagen, manchmal bin ich jemand der das Buch nach dem Cover beurteilt.
Also nicht das ich lesen würde aber bei mir trifft dies auf DVD-Cover zu.
Wenn ich eins sehe was mir gefällt, egal wie schlecht der Titel oder der Film vielleicht sein mag,
muss die DVD gekauft werden.
So erlag ich auch dieses mal wieder meinem Kaufrausch und holte mir die deutsche DVD Erstveröffentlichung von:

Karate, Küsse, blonde Katzen



Wow, was für ein geiler Titel. Man kann daraus so viel ableiten: es wird mit Karate gekämpft, Geknutscht und blonde Katzen - was auch immer blonde Katzen mit Karate und Küssen zu tun haben keine Ahnung - spielen auch noch mit.
Ok, die blonden Katzen sind natürlich gut geformte, vollbusige, Kampf-Amazonen und keine goldgelb gefärbten Muschis (Katzen).

Wie dem auch sei, muss ich sagen, ich war sehr überrascht von diesem Celluloid-Verbrauch. Er hat richtig Spaß gemacht. Dies ist vor allem der absolut überragenden Synchro zu schulden, die in bester Rainer Brandt Manier einen Kalauer nach dem anderen abfeuert. Ihr kennt die alten Bud Spencer und Terence Hill Streifen? Dann kennt ihr auch die Art von Synchro die ich meine.

Auch noch interessant ist, der Film ist eine Zusammenarbeit von Ernst Hofbauer und Kuei Chi Hung. Ersterer dürfte dem geneigten Filmfan bekannt sein als Erschaffer der Schulmädchen.
Ihr wisst schon, diese Reporte über die jungen Dinger die Sachen machen die die Eltern nicht wissen dürfen. Ok in Kurzform, er ist der Regisseur und Erfinder der Schulmädchen Report Reihe.
Kuei Chi Hung, der die andere Seite des Regiestuhls für sich beanspruchte, ist unter anderem für solche Filmischen Perlen wie das Bambuscamp der Frauen verantwortlich. Kleine Randnotiz, Kuei Chi Hung war einer der Starregisseure der Shaw-Brothers Filmfirma.

So nun mal zum Film:

Das Produktionsjahr war 1974 und die Regie führten, wie schon geschrieben, Ernst Hofbauer und Kuei Chi Hung. Die deutsche Kino-Erstaufführung war am 15.08.1974.

Inhalt:

Naja was soll ich viel zum Inhalt erzählen.
Ich werde mich diesmal kurz fassen und die Handlung nur in Umrissen darlegen, da ihr euch sonst noch durch mehrere DIN A4 Seiten hintergründiger und verschachtelter Handlungstränge, kämpfen müsstet.

Zu Beginn des Films lernen wir unsere fünf heißen, knapp bekleideten, blonden Miezen kennen. Hier auch als Fußnote, damit ich nicht des Plagiats überführt werde, diese eben genannten fünf Kampf-Amazonen sind nicht alle blond.
Ha hab ich doch gleich mal einen gravierenden Filmfehler gefunden.
Unsere Heldinnen wurden von Piraten entführt die sie gewinnbringend anlegen.. ach Quatsch, verkaufen wollen.



Hier ein kleiner Happen der genialen Synchro (Die Frauen sind gefesselt auf einem Boot und werden von den Piraten gefüttert):
Das schmeckt ja wie alter Opa unterm linken Ei. Halt die Schnauze sonst gibt’s Nachschlag.“
Ach ja, ich liebe es wenn die deutsche Sprache so plastisch einen Geschmack beschreibt.
Das macht doch gleich Spaß auf mehr.
Also weiter im Text/Script.

Die Frauen werden zum Zwischenhändler für Miezengeschäfte gebracht.
Auf dem Weg zum Unterschlupf laufen die Piraten raubend und pöbelnd durch die Straßen und der Anführer lässt einen Spruch vom Stapel, dass sich mir die Lachmuskeln zu einem Seemannsknoten zusammenziehen:
Weg mit dem Spinat. Heut wird gefeiert, in Afrika ist Muttertag. Zieht die schwarzen Klamotten aus oder habt ihr nen Trauerfall?“
Dieser Satz ist eines Goethe würdig.
Ok, vielleicht auch nur wenn er die Synchro für deutsch-asiatische oben-ohne Karatefilmchen geschrieben hätte.

Die blonden Katzen und die nicht blonden Katzen werden nun von diversen Lehrern in die chinesischen Sexpraktiken eingeweiht und lernen dabei ihre künftige Befreierin kennen. Diese bringt ihnen auch sogleich das später noch wichtige und im Titel angesprochene Karate bei.
Natürlich mit der weltweit anerkannten und auch nachweislich besten Kampftechnik des Olivenkern Extremspuckens. Die, wie zuverlässige Quellen bestätigen, selbst Chuck Norris Round-House-Kick in den Schatten stellen soll.



Bei einer Unterrichtsstunde zum Thema: Stellungskunde kommt es zu folgendem gesprochenen Ohrorgasmus:
Wenn die Chinesen alle so umständlich bumsen versteh ich nicht wie die auf 600 Millionen gekommen sind. Ich schlaf gleich ein.“

Nach einer Rocky-gleichen Trainigsmontage werden unsere fünf Muschis, ähh sorry, Katzen, dann auch zeitnah zum Verkauf angeboten.
In einer hitzigen Auktion werden alle, natürlich zu Höchstpreisen, verhökert.
Postwendend werden Sie natürlich befreit und können in ein kleines verlassenes Dorf entkommen. Hier wird prompt weiter trainiert, z.B. die aus-dem-Stand-2-Meter-in-die-Höhe-und-über-einen-Menschen-hinweg-Springen Technik.

Nachdem die Frauen oder auch Karate kämpfenden, blonden Katzen, vom bösen Vermittlungsagenten ausgespürt wurden, entbrennt ein heißer Kampf. Der Endkampf!
Wer wird wohl gewinnen? Die kampferprobten, in Karate ausgebildeten Ninjas des Oberbösewichts oder die so gut wie untrainierten, schwachen und zahlenmäßig weit unterlegenen Kampf-Amazonen?






Ich sag nur, klares 1 zu 0 für die vollbusigen Kampfhennen.
Alle sind zufrieden und das Schiff gen Heimat segelt dahin.

ENDE

Fazit:

Wat en Film.
Er hat Spaß gemacht, das muss ich neidlos eingestehen.
Die Synchro ist zum brüllen komisch und die Schauspieler, wir nennen sie mal so, machen ihre Sache recht gut.
Alles in Allen, den werd ich mir noch öfter reinziehen!

Dann werde ich diese Review mal mit einem kleinen Reim zu Ende bringen:
Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?
Ja es ist schon spät ihr Leut,
deshalb mach ich Schluss für heut.
Schaut euch brav die Filme an,
die den Wackskoal ziehn in seinen Bann!

Bis denne,
euer Wackskoal!


P.S. Zur allgemeinen Belustigung, hier noch ein paar Zitate aus Karate, Küsse, blonde Katzen:

Wo ist euer Boss? Ist im Keller und macht sein Sportabzeichen.“

Bleibt ganz ruhig Mädchen. Wir spielen das Spiel erst mal mit. Baden ist ja nicht gesundheitsschädlich. Schön schrubben Oma. Bin ja nicht aus Marzipan.“

Auf dir möcht ich durch die Wüste Gobi reiten.“

Jetzt dreh ich dir das Gas ab und häng dich an die chinesische Mauer.“

Da tropft einem ja der Zahn. Seh ich eure Tittchen zittern, fängt meine Hose an zu flittern.“

(Frauen sind an Pfähle gefesselt und einer der Bösewichte will eine Eidechse in den BH einer unserer Kampfmiezen stecken):
Bösewicht: „Schau mal, der arme Kerl ist Vollweise. Willst du ihm nicht mal die Brust geben?“ Oberbösewicht: „Lass die Eidechse aus dem Spiel. Ich krieg dann wieder den Tierschutzverein an den Hals!“

3 Kommentare:

  1. ROFL! Opas linkes Ei !!! Alter Schwede, du findest echt die härtesten Streifen. Da kann mein "Werewolf in a Womens Prison" nicht ganz auf Dialogebene mithalten glaub ich. Den Streifen da würde ich gerne auf der Leinwand sehen! :D

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  2. Ich hab den Film gestern zum dritten Mal gesehen und er ist immer noch unterhaltsam :-D

    Wie war denn aber nun "The brain that wouldnt die"?

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  3. Also wenns gut läuft, wirds diesen Sommer sogar die Möglichkeit geben, diesen genialen Streifen, vielleicht fürs letzte mal, auf der großen Leinwand zu sehen. Aber ich will noch nicht zu viel verraten ;)
    "The Brain that wouldn't die" hab ich mir leider noch nicht zur Gemüte geführt. Werde ich aber demnächst nachholen.
    Dann gibts auch ne kleine Review.
    Versprochen :)

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