Dienstag, 15. Februar 2011

Film- / DVD-Review: Gesandter des Grauens


Zu Beginn erst mal ein sleaziges Willkommen aus dem verregneten und erdbebenbedrohten Südhessen!

Scheiß Wetter, wackelnde Wände und eine Langzeiterkältung. Ein Denkbar schlechter Wochenanfang!   
Was soll man da nur mit seiner ach so wertvollen Freizeit anfangen? 
Stricken? Malen? Bedürftigen helfen?
Nöö, ich hab lieber was für meinen nicht anerkannten Fernlehrgang: „Filmkunst und wie sie uns beeinflusst“, getan.
Da auch mein doch recht zuverlässiger Postbote mir einige Tage zuvor meine sehnlichst erwartete Kopie von Subkultur’s neuestem Streich in den Briefkasten geworfen hatte, stand den Studien nichts mehr im Wege.
Um nicht lange um den doch mittlerweile kalten Brei herum zu reden, es geht um:

Gesandter des Grauens - Drive-In Classics Vol. 01 (Limited Edition)

Originaltitel: Not of This Earth




Zum Film selbst:

Dieser Streifen erschien 1957 unter der Regie von B-Movie Spezialist Roger Corman und die Hauptrollen werden von Paul Birch und Beverly Garland verkörpert.

Inhalt:

Der Film beginnt mit einer jungen Frau, die von einer mysteriösen Gestalt verfolgt wird. Diese Gestalt überwältigt die junge Frau mit einem durchdringenden starren Blick.
Der Gesandte des Grauens, mit bürgerlichem Namen Paul Johnson (Paul Birch), hat sein erstes Opfer gefunden. 



Sogleich macht er sich daran seine intergalaktischen Befehle in die Tat umzusetzen und zapft dem Mädel den kostbaren roten Lebenssaft, mit einer Apparatur in einem Aktenkoffer, ab.
Diesen versucht er auch sogleich bei einem Arzt (William Roerick), per Bluttransfusion, in die eigenen Venen fließen zu lassen. Nur gibt es ein Problem: der Arzt weigert sich ohne Untersuchung den Eingriff durchzuführen. Dabei würde ja die Identität des Gesandten auffliegen. Kein Problem für unseren interstellaren Vampir. Einfach den Befehl: „Verrate Niemandem mein Geheimnis“, ins Gehirn gepflanzt und gut ist.

Passenderweise gibt es bei besagtem Arzt auch eine hübsche junge Krankenschwester (Beverly Garland), die mit einem lukrativen Jobangebot, zur persönlichen Transfusionsgehilfin wird.
Der private Blutaustausch wird natürlich stilvoll in einer Villa am Stadtrand vollzogen, in die unsere Krankenschwester auch prompt einzieht. Hier lernen wir auch Jeremy (Jonathan Haze) kennen, den persönlichen Bediensteten des Alien Vampirs.



Die unauffällige Villa ist, wie es sich für einen intergalaktischen Reisenden gehört, mit allerlei Technik-Gedöns ausgestattet. Funkfernsteuerung im Wohnzimmerschrank, Teleportationskammer im Schlafzimmerschrank und einem Ofen im Keller. Letzterer wird für die professionelle Beseitigung der ausgesaugten Opfer genutzt.

Nun sieht man in mehreren Einstellungen wie der Gesandte allerlei unwichtigen Personen, darunter Penner und Staubsaugervertreter, das Blut extrahiert und die leblosen Überreste der Opfer in seinem Privatkrematorium einäschert.
Dies geschieht nicht ganz unbemerkt von unserer heißen Krankenschwester und dem Hausangestellten Jeremy. Beide beginnen mit den Nachforschungen, können sich aber noch keinen Reim darauf bilden.

Bei der ersten Benutzung der Teleportationskammer, erfahren wir auch warum unser weißäugiger Vampir auf die Erde geschickt wurde: auf seinem Heimatplaneten verdampft das Blut der Einheimischen direkt aus den Adern. Bitte nicht fragen warum, ist einfach so.
Daher soll der Gesandte am eigenen Leib testen ob das Menschenblut als Ersatz herhalten kann. Falls er diesen Selbsttest überlebt, soll er auch gleich im Anschluss die Menschheit versklaven.



Nach dem zufälligen Auftauchen eines weiteren Alien Vampirs und dessen Ableben durch tollwutverseuchtes Blut - wurde von unserem ersten Gesandten verabreicht - überschlagen sich die Ereignisse. Die Polizei, worunter sich auch der Freund der Krankenschwester befindet, wird auf den extraterrestrischen Vampir aufmerksam und versucht ihm das Handwerk zu legen. Zu guter Letzt will der Gesandte auch noch die liebreizende Krankenschwester zu Forschungszwecken auf seinen Heimatplaneten teleportieren. Der erste Übertragungsversuch eines Menschen ging ein wenig in die Hose, da das Versuchskaninchen von der Schwerkraft des Planeten zu Mus zerdrückt wurde.
Dies geht der emanzipierten Krankenschwester natürlich mächtig gegen den Strich und sie versucht zu fliehen. Bei dieser Flucht kommt der Gesandte mit seinem Wagen von der Straße ab und stirb in einem riesigen Feuerball.

ENDE?

Nein, nicht ganz. Denn hinter der erleichterten Krankenschwester taucht bereits ein neuer Gesandter auf und das Grauen nimmt seinen Lauf.



Fazit:

Ein richtig gutes B-Movie das echt Spaß macht.
Die Schauspieler, allen voran Paul Birch, machen ihre Sache gut und die Musik tut ihr übriges.
Vor allem die großen Sonnenbrille und die darunter verborgenen weißen Augen, lassen den Gesandten richtig unheimlich erscheinen.
Ein Film den ich mir gerne öfter ansehen werde!

Zur DVD:



Ich besitze die DVD von Subkultur Entertainment die erst vor kurzem erschienen ist. Sie beinhaltet die alte original Kino-Synchronisation die liebevoll restauriert wurde. Es gibt zwar einige Stellen im Film, wo auf die TV-Syncro zurückgegriffen wurde aber nur weil die Kino-Syncro zu stark beschädigt war.
Das Bild ist kontrastreich und scharf. Eine absolute Freude einen so alten Klassiker in diesem Gewandt zu Gesicht zu bekommen.
Das Cover ist nach dem alten Kinoplakat gestaltet und wurde auf einen hochwertigen Schuber gedruckt in dem die DVD Hülle ihren Platz hat.
Ein 8-seitiges Booklet mit Hintergrundinfos und der Limitierungsnummer (Limitierung auf 500 St.) befindet sich auch noch in der Hülle.

Die Extras sind auch reichlich vertreten:
  • Kapitelanwahl: 9 Kapitel
  • Audiokommentar von Mike Siegel
  • Bildergalerie (2:25 Min.)
  • Zahn der Zeit [Restaurationsvergleich] (4:23 Min.)
  • Originaler deutscher Verleihvorspann (1:20 Min.)
  • Deutscher Trailer (1:34 Min.)
  • Englischer Trailer (1:28 Min.)
  • 8-seitiges Booklet mit einem Artikel von Pelle Felsch und der aufgestempelten Limitierungsnummer
Besonders interessant ist der Restaurationsvergleich: „Zahn der Zeit“, in dem unrestaurierte Szenen der alten und letzten originalen Filmrolle gezeigt werden.

Summa summarum eine sehr gelungene Veröffentlichung und ein klasse Einstand für die Drive-In Classics Reihe, in welcher noch weitere verschollen geglaubte Klassiker des Drive-In Kinos veröffentlicht werden.

Nun ist es auch für mich wieder an der Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Es hat mal wieder Spaß gemacht meinen filmischen Horizont zu erweitern und meine Erfahrungen der Öffentlichkeit preis zu geben.

Daher gibt’s mal wieder sleazige Grüße von mir und bis bald,

euer Wackskoal.

1 Kommentar:

  1. Saubere Review! Roger Corman ist immer eine Reise in die Welt der B-Movies wert. DVD ist gerade in den Einkaufswagen gewandert bei Amazon.co.uk. .Die Version, die du hast, ist mir mit 38 Euro dann doch etwas zu teuer :D

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